Breiter Konsens für Veloschnellrouten
Schnelle Velobahnen wie in Holland machen das Pendeln für mittlere Distanzen einfacher, sicherer und attraktiver. Gleichzeitig schonen sie das Portemonnaie von Bund, Kanton und Gemeinden.
Mit dem Velo von Worb nach Ostermundigen, von Hasle nach Oberburg oder von Laupen nach Gümmenen pendeln? Damit das Pendeln mit dem Velo attraktiver wird, plant der Kanton Bern neue Velobahnen. Auf diesen Schnellrouten müssen Velos nur selten anhalten und können gefahrlos überholen. Wo immer eine grosse Zahl von Personen ihre Arbeitswege täglich ganz oder teilweise mit dem Velo zurücklegen, macht dies Sinn.
Die Schaffung gemeindeübergreifender Veloverbindungen ist eine gemeinsame Aufgabe von Kanton, Regionen und Gemeinden. Die Regionen sind zuständig, rund um die Grossräume Bern, Biel, Thun, Burgdorf, Langenthal und Interlaken die relevanten Veloachsen zu definieren. So soll es künftig viel mehr sichere und schnelle Veloverbindungen abseits der Kantonsstrassen geben.
Konsens für raschen Ausbau
Die mit Velos gefahrenen Distanzen im Kanton Bern liegen bei durchschnittlich 1.3 Kilometer pro Person und Tag und dauern knapp 6 Minuten. Das Steigerungspotential dank zusammenhängender Infrastruktur ist enorm. Und: für die Veloförderung besteht ein breiter Konsens. Der „Bundesbeschluss Velo“ wurde am 23. September 2018 mit 73.6% Ja-Stimmen sehr deutlich angenommen. Diesen Frühling hat der Bundesrat einen entsprechenden Gesetzesvorschlag erarbeitet, der die Kantone zur Umsetzung verpflichtet.
Sicherstellung der Grundversorgung
Bereits im Frühling 2018 hat das Kantonsparlament eine kantonale Velo-Offensive mit einem Förderprogramm und dem Bau von schnellen Velobahnen unterstützt. Mit Vorstössen wurde im Grossen Rat nachgehakt. Auf Veloschnellrouten geniesst das Velo dank sicherer, durchgehender und hindernisfreier Bahn ähnliche Vorzüge wie das Auto, was das Umsteigen bequem und einfach macht. Angesichts der aktuellen Gesundheitskrise sollten die Gemeinden kostengünstige Massnahmen vorzuziehen, um insbesondere Angehörigen der Risikogruppen, die kein eigenes Auto haben und Velo fahren können, einen gefahrlosen Arbeitsweg zu ermöglichen.
Vorteile fürs Portemonnaie
Müssen Velobahnen nicht neu gebaut werden, indem bestehende Strassen mit einfachen Massnahmen wie breiten Velostreifen umgestaltet werden, entlastet dies die Gemeindekassen gleich mehrfach: die Gesundheitskosten sinken, wer aufs Auto angewiesen ist, steht weniger im Stau, teure Ausbauprojekte können eingespart oder zumindest in der Priorisierung nach hinten geschoben werden.