Interview über die Herausforderungen für die Velo-Förderung und die Rolle von «Thömus»
Die Thoemus AG produziert in ihrem eigenen Werk auf acht Plattformen 5’000 Bikes pro Jahr. Der Standort in Thörishaus umfasst 4’000 m2 und kann am Berner Velofrühling besichtigt werden (> S. 38). Die Entwicklung eines eigenen Bikes bewerkstelligt Thömus von der Skizze bis zur Auslieferung in zwei Jahren – rund dreissig Personen sind an diesem Prozess beteiligt.
Die Arbeit in der Velobranche schätzt Thomas Binggeli als zunehmend attraktiv ein. Vor allem dank dem Treiber der E-Mobilität hat die Velobranche die Chance, mit ihren relativ dynamischen Strukturen und raschen Prozessen in diesem Zukunftsmarkt eine bestimmende Rolle einzunehmen. Die Thömus AG spielt mit ihrem Produktionsstandort in der Schweiz und der internationalen Vernetzung bereits eine wesentliche Rolle und kann somit attraktive Arbeitsplätze anbieten. Das zeigt sich bis zur Lehrtochter Sandra Schmied, die an den Swiss Skills 2018 in Bern Gold in der Kategorie Fahrradmechaniker gewonnen hat.
Was tragen Fachgeschäfte zur Veloförderung bei?
Thömu: Wir müssen aus unserer Werkstatt heraustreten und uns für eine gute Infrastruktur einsetzen. Wir erzielen erst eine Breitenwirkung, wenn Tourismus, die öffentliche Hand und Private wie wir gemeinsam vielseitige Velowege, ansprechende Trails und Freizeitanlagen für jedes Niveau schaffen.
Wieso beteiligt sich «Thömus» am Berner Velofrühling?
Wir tragen mit unserer Community bereits zu einem attraktiven Raum für Biker und Gümmeler in der Region bei. Mit dem Seeland, dem Gantrisch und den Alpen haben wir einen unglaublich attraktiven Raum in Bern – und mit den heutigen E-Bikes die Möglichkeit, diese Räume leistungs- und generationenübergreifend zu erleben.
Was macht dir am Velofahren am meisten Spass?
Dieses Jahr nahm ich am WEF in Davos teil und führte viele Gespräche über die E-Mobilität. Noch vor zehn Jahren war es undenkbar, als «Velomechaniker» mit diesen Herausforderungen konfrontiert zu sein. Gerade heute diese Chancen wahrzunehmen – egal ob als CEO, Designer oder Velomechaniker – das macht Spass! Und nicht zu vergessen: wenn ich von Oberried nach nur 14 Minuten in Bern den Intercity nach Zürich nehme: das schaffe ich nur mit dem E-Bike! •